Pagespeed und der Einfluss auf die Suchmaschinenplatzierung in 2020

Kennst du das: Nach einem Klick auf ein Google Suchergebnis passiert…

Nichts! Sekundenlang einfach nichts!

Trotz optimaler Internetverbindung benötigt die Website eine gefühlte Ewigkeit für den Ladevorgang. Die Folge: Ein genervter Klick auf den „Zurück-Button“ und die Wahl eines anderen Suchtreffers, der hoffentlich schneller lädt.

Für den Nutzer eine negative Erfahrung, für die Website ein potenziell verlorener Kunde.

Lange Ladezeiten (vgl. Pagespeed) gilt es also unbedingt zu vermeiden.

Seit vielen Jahren ist dieser Pagespeed nämlich ein wichtiger Rankingfaktor für Suchmaschinen. Dabei gilt: Je schneller eine Website lädt, desto besser.

Eigentlich logisch, denn Googles oberste Prämisse ist das optimale Kundenerlebnis. Und ein Kunde, der lange auf das Laden eines Suchtreffers warten muss, ist definitiv nicht zufrieden.

Für eine Website sind die Folgen eines schlechten Pagespeeds viel weitreichender als du vielleicht denken magst. Eine Website kann perfekte Inhalte, echten Mehrwert und ein tolles Design bieten, wenn die Ladezeit schlecht ist, wird kein Kunde der Welt jemals einen Blick darauf werfen…

Das wiederum wird dazu führen, dass deine Website sukzessive im Suchmaschinenranking abrutschen wird.

Doch was ist überhaupt ein guter Pagespeed? Wie erreiche ich niedrige Ladezeiten? Wie kann ich den Pagespeed meiner Website in Erfahrung bringen?

Diese und viele weitere Fragen sollen in diesem Beitrag beantwortet werden.

Pagespeed – Definition und Grundgedanke

Der Pagespeed (vgl. Ladezeit) bemisst die Zeit, die eine Website benötigt, bis sie vollständig geladen ist. Dabei wird zwischen zwei Faktoren unterschieden:

  1. Time to first Bite (TTFB): Hier wird die Antwortzeit des Servers bemessen. Es handelt sich also um die Zeitdauer, bis der erste Byte vom Sever der Website an das Gerät des Nutzers übertragen wurde. Hier solltest du Werte unter einer Sekunde erreichen.
  2. Übertragungsdauer: Die Übertragungsdauer bemisst die Zeitdauer, bis eine Website komplett geladen wurde. Hier sollten Werte zwischen 1 bis 3 Sekunden erreicht werden.

Warum aber ist der Pagespeed überhaupt so wichtig?

Ein differenzierter Blick auf diese Frage liefert Antworten. Entscheidend sind hier, nämlich zwei Faktoren: der Mensch und die Suchmaschine.

  1. Pagespeed aus Sicht des Menschen: Internetnutzer, insbesondere junge Internetnutzer, sind heute schnelle Verbindungsgeschwindigkeiten gewohnt. 4G und Glasfaserleitungen machen die Übertragungsgeschwindigkeiten von 56K-Modems längst vergessen. Eine schnell ladende Seite wird heute also keineswegs positiv bewertet, sondern vielmehr als Standard vorausgesetzt. Umso mehr wird eine langsam ladende Seite als sehr negativ empfunden.
  • Pagespeed aus Sicht der Suchmaschine: Eine Suchmaschine möchte ihren Nutzern das perfekte Sucherlebnis bieten und möglichst die besten Suchtreffer präsentieren. Die Zufriedenheit mit der Suchmaschine ist demnach eng verknüpft mit den Webseiten, die hinter den Suchtreffern stehen. Klicken viele Nutzer auf ein Suchergebnis und betätigen nach kurzer Zeit den Zurück-Button, ohne eine Aktion auf der Website durchgeführt zu haben, führt dies zu einer hohen Absprungrate (Bounce-Rate), was als sehr negativ durch die Suchmaschine bewertet wird. Die Website wird folglich ihr vielleicht sehr gutes Suchmaschinenranking verlieren und stark nach hinten abrutschen – oder eben gar nie in die höheren Gefilde der Rankings vordringen. Der häufigste Grund für eine hohe Absprungrate ist eine schlechte Ladezeit.

In diesem Video nimmt Google selbst Stellung zur Wichtigkeit der Ladezeit auf das Ranking: https://www.youtube.com/watch?v=OpMfx_Zie2g&feature=youtu.be

Dem Pagespeed auf der Spur

Nachdem du nun weißt, was Pagespeed ist und warum dieser einen entscheidenden Qualitätsfaktor einer guten Website darstellt, gilt es nun den Pagespeed der eigenen Website herauszufinden.

Die gute Nachricht: Es existieret ein kostenloses Google Tool, das dir eine sofortige Antwort liefert. Die Rede ist von PageSpeed Insights.

Am Beispiel der Website Bild.de wirst du erfahren, wie einfach dieses Tool funktioniert und welche Schlüsse du daraus ziehen kannst.

Schritt 1: Webadresse an PageSpeed Insights übermitteln

Zunächst gibst du die Adresse deiner Website im dafür vorgesehenen Adressfeld ein. Im Anschluss beginnt das Tool mit der Analyse.

Pagespeed und der Einfluss auf die Suchmaschinenplatzierung in 2020

Quelle: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/?hl=de&url=Bild.de&tab=mobile

Schritt 2: Ergebnis interpretieren wie eine Suchmaschine

Nach kurzer Zeit erhältst du ein Ergebnis, welches dir die Ladedauer der Mobilen Version und die der Desktop Version anzeigt.

Bild.de erreicht hier (LTE Verbindung über Smartphone) Werte von 16 (Mobile Version) und 64 (Desktop Version) auf einer Gesamtskala von 100. Nicht wirklich zufriedenstellend und definitiv verbesserungswürdig!

Pagespeed und der Einfluss auf die Suchmaschinenplatzierung in 2020

Quelle: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/?hl=de&url=Bild.de&tab=mobile

Pagespeed und der Einfluss auf die Suchmaschinenplatzierung in 2020

Quelle: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/?hl=de&url=Bild.de&tab=mobile

Die unter dem Ergebnis befindliche Skala zeigt auf, welche Werte anzustrebend sind. Ziel sollte es sein, einen Pagespeed zwischen 85 und 100 zu erreichen.  

Und nun zum Highlight des Tools…

Google lässt dich mit einem schlechten Ergebnis nicht im Regen stehen. Vielmehr zeigt dir der Suchmaschinengigant konkret auf, welche Maßnahmen du unternehmen kannst, um den Pagespeed zu verbessern. Auch der potenzielle Einfluss dieser Maßnahmen auf die Einsparung der Ladedauer wird aufgezeigt…

Pagespeed und der Einfluss auf die Suchmaschinenplatzierung in 2020

Quelle: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/?hl=de&url=Bild.de&tab=mobile

In Anlehnung an diese Liste wirst du im nächsten Kapitel die häufigsten Ursachen für schlechte Ladezeiten und mögliche Gegenmaßnahmen erfahren…

3 konkrete Maßnahmen, um den Pagespeed sofort zu verbessern

1. Bilder komprimieren

Bilder machen in der Regel den größten Teil einer Website aus. Gerade für Online-Shops, die viele Produktbilder verwenden, ist dies zutreffend.

Die Reduzierung der Bildgröße einzelner Bilder ist also der erste Schritt bei der Verbesserung des Pagespeeds.

In der Regel stehen dir hierfür zahlreiche kostenlose Tools zur Verfügung. WordPress Nutzer haben sogar die Qual der Wahl zwischen vielen verschiedenen Plug-ins, die diese Aufgabe still und heimlich automatisiert im Hintergrund erledigen.

Einen ausführlichen Artikel zur Bildkomprimierung findest du auf Ryte.com

2. Quellcode sortieren und aufräumen

Ruft ein Nutzer deine Website auf, kommt der Quellcode ins Spiel. Dieser wird Zeile für Zeile ausgelesen, bis der Nutzer schließlich deine Webseite auf seinem Display erkennt.

Der Quellcode hat also einen großen Einfluss auf die Ladezeit deiner Website. Dabei gilt: Je aufgeräumter dieser ist, desto geringer die Ladezeit.

Aber Achtung: Eine fehlerhafte Optimierung ist hier tödlich, da der Inhalt deiner Website unter Umständen nicht mehr richtig dargestellt wird. Wenn du also nicht über das nötige Knowhow verfügst, solltest du lieber die Finger davon lassen – ein Profi ist in diesem Fall definitiv die bessere Wahl!

3. JavaScript und CSS optimieren

Einen großen Einfluss auf die Ladezeit haben auch JavaScript und CSS, also technische Details deiner Seite (eine Erklärung würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, daher begnügen wir uns hier mit den einfachen Begrifflichkeiten).

Folgende Maßnahmen können den Pagespeed erheblich verbessern:

  • Externe Skripte verringern
  • JavaScript und CSS auslagern bzw. minimieren
  • JavaScript und CSS am Ende laden
  • Prefetching nutzen

Keine Panik: Was nach technischem Wirrwarr klingt, kann durch Tools und Plug-ins einfach umgesetzt werden. Eine tolle Liste mit den sieben besten Alternativen findest du hier.

Fazit: Der Faktor Pagespeed sollte niemals unterschätzt werden

Der Pagespeed ist ein unglaublich wichtiger Erfolgsfaktor einer Website. Daher sollte dieser Punkt niemals von dir unterschätzt werden.

Achte auf eine geringe Ladedauer, die maximal 3 Sekunden beträgt bzw. einen Google Pagespeed Score unter 85. Suchmaschinen und deine Besucher werden es dir danken.

Drei konkrete Tipps zu Verbesserung des Pagespeeds wurden dir mit diesem Beitrag an die Hand gegeben. Diese solltest du sofort umsetzen!

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Michael Klein

Michael ist seit 2011 Online-Marketer und schreibt Artikel für mehrere Blogs zu den Themen Marketing, Geostrategie & Kultur in Europa und den USA.
In seinen Beiträgen erklärt er Zusammenhänge und wichtige Fakten rund um den Online-Marketing-Bereich.

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