Virtuelle Schulungen gibt es schon seit über 20 Jahren. Spätestens seit den tiefgreifenden Einschränkungen durch die Maßnahmen gegen COVID 19 sind Online-Seminare ein (wenn nicht DAS) unverzichtbares Medium der Weiterbildung.
Webinare ermöglichen es nicht nur, Seminare für viele Teilnehmer ohne Ansteckungsrisiko durchzuführen. Die immer häufiger praktizierte Arbeit im Home Office ist die ideale Bühne für den innovativen ressourcenschonenden, Einsatz von E-Learning und eröffnet neue Wege, Mitarbeiter und Kunden zu motivieren und an das eigene Unternehmen zu binden.
Rechtliche Situation
Ein Wort zur Klärung: Der Begriff „Webinar“ wurde Mitte 2003 beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) als geschützte Wortmarke eingetragen. Seit einigen Jahren wird er allgemein als gängiger Sammelbegriff für Online-Seminare verwendet.
Es führte zu einer gewissen Verunsicherung, als 2020 die ersten Gerüchte über Anmahnungen von Seiten des Markeninhabers auftauchten. Der ließ mittlerweile jedoch durch seine Rechtsanwälte klarstellen, dass bisher keine Abmahnungen erfolgt seien und er auch nur gegen eine nicht genehmigte Verwendung des Begriffs „WEBINAR(R)“ vorgehen würde.
Wer seine Veranstaltung als Webinar kennzeichnet, muss also nicht mit juristischen Konsequenzen rechnen.
Detaillierte Informationen zu diesem Thema kannst Du hier nachlesen: https://www.e-recht24.de/artikel/markenrecht/12212-webinar-marke-abmahnung.html
Vorteil 1: Wenig technischer Aufwand
Bereits das Minimum an erforderlicher Vorbereitung auf ein Webinar macht den ersten Vorteil dieser Unterrichtsform aus. Das Equipment hast Du unter Garantie auf Deinem Schreibtisch – es braucht nichts als PC oder Notebook mit Lautsprecher; mittlerweile erlaubt moderne Meeting-Software wie Zoom oder ClickMeeting sogar die Teilnahme per Smartphone.
Vorteil 2: Räumliche Unabhängigkeit
Gleichgültig, wo Deine Kunden oder Mitarbeiter sich gerade aufhalten: An einem Webinar kann jeder von überall teilnehmen, solange die entsprechenden technischen Voraussetzungen gegeben sind. Dazu gehört vor allem eine stabile Internetverbindung, am besten via Breitbandanschluss (zum Beispiel DSL oder Kabelmodem).
Vorteil 3: Kostentransparenz und effizientes Preis-Leistungsverhältnis
Sowohl für Dich als Veranstalter und Arbeitgeber als auch für die teilnehmenden Mitarbeiter oder Kunden entstehen bei deinem Online-Seminar deutlich geringere Kosten – und sie sind präzise planbar. Reise-, Verpflegungs- und gegebenenfalls Übernachtungskosten entfallen für beide Seiten komplett. Hinzu kommt, dass Du weder Räumlichkeiten buchen noch unzählige Ausdrucke erstellen musst und mehr oder weniger beliebig viele Teilnehmer zulassen kannst. Möglicherweise resultieren daraus niedrigere Seminargebühren und ein größeres Publikum.
Vorteil 4: Keine Hektik davor und danach
Wer Präsenzschulungen bereits erlebt hat, kennt den Stress, der sich nicht selten davor und danach aufbaut: Mit der Anfahrt läuft etwas schief, kein Parkplatz ist zu finden, der Seminarraum liegt irgendwo im Labyrinth eines riesigen Gebäudes, weit entfernt von Garderobe und Toiletten. Nach dem Seminar drohendes Chaos des Feierabendverkehrs und/oder nächtliche Irrfahrten in einer unbekannten Gegend.
Das alles fällt bei einem Webinar weg. Die Teilnehmer kommen entspannt an den Schreibtisch (oder fläzen sich aufs Sofa), können sich voll und ganz auf die Weiterbildung konzentrieren und die gewonnene Zeit zur Vor- und Nachbereitung nutzen.
Vorteil 5: Zeitliche Effizienz und Aufmerksamkeit
Seminare dauern meistens mehrere Stunden, einen ganzen Tag oder noch länger. Virtuelle Schulungen dagegen sind meistens auf etwa 90 Minuten konzipiert, weil nach dieser Zeit erfahrungsgemäß die Aufmerksamkeit vor dem Bildschirm nachlässt. Für anspruchsvollere Inhalte, die in dieser Zeitspanne nicht vollständig vermittelt werden können, bieten sich mehrteilige Webinare an.
Vorteil 6: Individualisierbare Lernsituation
Üblicherweise sind Webinare, falls es überhaupt eine Live-Version gibt, noch für eine gewisse Zeit oder unbegrenzt online abrufbar. Wiederholbare und im Optimalfall geschickt in einzelne Blöcke unterteilte Lehrinhalte erleichtern es den Teilnehmern, sich in ihrem eigenen Tempo mit den Inhalten zu befassen.
Als Anerkennung und Bestätigung bietet es sich an, ein Zertifikat vorzubereiten, dass deine Mitarbeiter oder Kunden nach Beendigung des Seminars herunterladen können.
Vorteil 7: Interaktive Optionen
Ist ein Live-Chat eingerichtet (häufig in Form von Frage-und-Antwort-Teilen nach einzelnen Themenblöcken), können die Teilnehmer die Inhalte des Webinars ergänzen, hinterfragen und vielleicht sogar beeinflussen. Kundenorientierte Online-Schulungen bieten darüber hinaus die Option, im Anschluss Fragen in Form von Emails zu stellen.
Nicht selten sind im Seminarpreis auch ergänzende Unterlagen, z.B. eine Zusammenfassung und eventuell auch Weiterführung des Inhalts und/oder vertiefende Aufgaben inbegriffen.
E-Learning – Stolpersteine im virtuellen Neuland
Webinare sind fraglos das Unterrichtsmedium der Zukunft. Allerdings erfordern sie einige nicht eben geringe Umstellungen für Veranstalter und Teilnehmer – ganz abgesehen davon, dass die Qualität des Unterrichts mit der von Internetverbindung und Hardware steht und fällt.
Die Kommunikation zwischen Redner und Auditorium ist bei einer virtuellen Schulung naturgemäß eingeschränkt.
Der Veranstalter hat wenig Möglichkeiten zu überprüfen, wie gut seine Präsentation „draußen“ ankommt, ob die Teilnehmer fasziniert bei der Sache bleiben oder das Webinar ähnlich einem uninteressanten Programm im Fernsehen vor sich hin plätschern lassen. Selbst das beste Charisma eines exzellenten Redners verliert auf dem winzigen Screen eines Smartphones.
Gleichzeitig ist es auch für den motiviertesten Teilnehmer so gut wie unmöglich, jede Ablenkung auszuschließen, wenn er im heimischen Wohnzimmer oder gar in der Küche an einem Webinar teilnimmt.
Fazit: Webinare sind wertvolle Bausteine der Zukunftsorientierung
Wer positive Erfahrungen mit einem oder mehreren Webinaren gemacht hat, will nicht selten mehr: Lernunterstützung für das Verständnis komplexer Zusammenhänge, den Ausgleich von Wissensdefiziten, Hilfe bei der praktische Umsetzung gelernter Inhalte. All diese Fragen, Wünsche und Anregungen liefern Dir wertvollen Stoff für neue Seminare und andere Angebote. so entsteht eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.